Diesen Monat feiert die International Kiteboarding Organization (IKO) ihr 20-jähriges Jubiläum. Die IKO wurde 2001 von Frédéric Bené und Eric Beaudonnat gegründet und hat sich in den letzten 20 Jahren zur führenden Kitesurf Organisation entwickelt, die sich auf die Kitesurf Ausbildung, die Förderung sicherer Praktiken und die Verbesserung der höchsten Standards für die Branche spezialisiert hat. Die IKO entwickelt sich ständig weiter, aber das Ziel bleibt dasselbe - das sichere und nachhaltige Wachstum des Kitesurfens. IKO-Mitbegründer Frédéric Bené blickt in diesem Interview auf die Anfänge der Organisation zurück und erläutert seine Vision für die Zukunft.
Foto: IKO-Mitgründer Frédéric Bené, Las Terrenas, Dominikanische Republik, 2003
Warum haben du und Eric Beaudonnat die IKO gegründet?
Wir haben die ersten Trainingskurse für Händler, Geschäfte und Schulen 1999 in der Dominikanischen Republik mit WIPIKA, der ersten Marke für aufpumpbare Kites, begonnen. Das Feedback, das wir von den Kursteilnehmern erhielten, war so positiv, dass uns im Jahr 2000 Schulen, die mit anderen Marken aus der ganzen Welt arbeiten, baten, einige Trainingskurse zur Schulung ihrer Schulteams durchzuführen.
Zu dieser Zeit boomte der Markt, und Sicherheit war wichtig, um das Wachstum des Sports zu fördern. Wir stellten uns auch die Zukunft des Sports vor, in der Kiter und Instructoren überall hinreisen, lernen und unterrichten würden. So kamen wir auf die großartige Idee, die Kite Community weltweit mit einem fortschrittlichen, markenunabhängigen Trainingsprogramm für alle Level zu unterstützen. Der Name International Kiteboarding Organization IKO wurde im Jahr 2001 gegründet.
Wir waren sehr motiviert, da wir die einmalige Gelegenheit hatten, zur Entwicklung dieser neuen fantastischen Sportart beizutragen. Gleichzeitig waren wir begeistert, ein globales Netzwerk zu gründen, von dem Schüler, Kiter, Instructoren und Schulen gleichermaßen profitieren würden.
Es ist faszinierend, für eine Organisation in einer Sportart zu arbeiten, für die man sich begeistert, und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Leben der Menschen zu haben.
Diese frühen Jahre waren so aufregend. Wir begannen mit einem 2-Leiner Kite und einem Board, mit dem man nicht Höhe laufen konnte sondern nur nach Lee, aber das Gefühl, mit einer kleinen Bar in der Hand auf dem Wasser zu fahren, war pures Adrenalin.
Dann begannen die Marken schnell, Produkte zu entwickeln, die besser und sicherer waren, und die Einführung des 100% gedepowerten Kites im Jahr 2004 öffnete den Sport für noch mehr Menschen.
Der Kite entwickelte sich von 2-Leinern zu 4-Leinern, von niedriger zu hoher Streckung, verschiedenen Formen und Größen.
Man konnte jeden Fahrstil sehen - einige Kiter benutzten Wakeboards mit 2-Leiner Kites, um anfangs härter zu pushen. Erst mit der Einführung der 4-Leiner begann die Ära der neuen extremen Aerial- und technischen Tricks. Es war eine große Überraschung, als der junge argentinische Fahrer Martin Vari beim Cabarete World Tour Event einen Handlepass machte, das Publikum war aus dem Häuschen.
Foto: IKO Mitgründer Eric Beaudonnat, Cabarete, Dominikanische Republik, 2000
Welchen Herausforderungen stand die IKO im Laufe der Jahre gegenüber?
Die Anerkennung durch die Community gewinnen.
Wir erkannten schnell, dass wir ein starkes, qualitativ hochwertiges internationales Programm entwickeln mussten, das gleichzeitig Schülern, Instructoren und Schulen helfen würde. So konnten wir schrittweise die Anerkennung der internationalen Kite Community gewinnen.
Es gab bereits einige nationale Organisationen oder Verbände, die in den USA, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Australien, Italien und Frankreich Kite Schulungen anboten.
Zunächst wollten wir mit diesen Organisationen im Rahmen internationaler Standards zusammenarbeiten, aber wir merkten schnell, dass wir direkt mit Schulen auf allen Kontinenten zusammenarbeiten können. Wir sammelten unermüdlich Feedback von unseren Mitgliedern, um die besten Lehr- und Lernmittel zu entwickeln, und wir aktualisierten die Schulungsinhalte regelmäßig. Unsere Mitglieder wurden allmählich auf uns aufmerksam, denn unser Programm wurde von Jahr zu Jahr immer besser. Das war eine schöne Belohnung für unsere harte Arbeit.
Den Bedarf an professioneller Fortbildung decken
Foto: IKO Examiner-Treffen, Cabarete, Dominikanische Republik, 2008
Die Nachfrage nahm schnell zu. In den ersten Jahren reiste Eric um die Welt und lernte neue Leute aus verschiedenen Ländern kennen, aber ein Examiner reichte nicht aus, um alle Instructor Ausbilderkurse weltweit durchzuführen. Daher starteten wir das Examiner-Programm und begannen mit der Ausbildung einiger Examiners, die aus den besten zertifizierten Instructoren ausgewählt wurden. Von da an konnten wir Kurse gleichzeitig in verschiedenen Teilen der Welt durchführen. Der Job des Examiners hat zum Erfolg der IKO beigetragen.
Aufrechterhaltung von Standards und Qualität
Schnelles Wachstum ist eine Herausforderung für sich. Um die Qualität zu kontrollieren, haben wir ein eigenes Büroteam eingerichtet, Hilfsmittel für Trainer und Mitglieder geschaffen, die ihnen helfen, die Sicherheitsstandards einzuhalten, und klare Regeln mit Sanktionen aufgestellt. Von Anfang an haben wir die Sanktionen streng durchgesetzt, was zur Sicherheit von Kitern und Instructoren beigetragen hat.
Was ist die Aufgabe der IKO und was hat die IKO getan, um diese Aufgabe zu erfüllen?
Heute sind viele Kiter unabhängig und wollen ihre Fähigkeiten verbessern und Abenteuer an neuen Spots und Orten erleben. Da wir weiterhin Kiter unabhängig von ihrem Niveau und der Erfahrung, die sie suchen, zufriedenstellen wollen, haben wir im letzten Jahr unsere Aufgabe neu definiert und erweitert, und jetzt heißt IKO " Die Welt mit Vertrauen zum Kitesurfen ermutigen".
In den ersten Jahren hatte die Sicherheit oberste Priorität, denn das Unfallrisiko war hoch. An vielen Spots gab es nur wenige oder gar keine qualifizierten Instructoren, die angemessen unterrichten konnten, und die Kites waren nicht zu 100 % gedepowered. Sicherheit ist immer noch der wichtigste Aspekt und bildet die DNA all unserer Schulungen. Dennoch haben wir bis heute über 16.000 Instructoren weltweit ausgebildet, und über 350 angeschlossene IKO Center folgen unseren Standards. Das bedeutet, dass du mit IKO lernen und an fast jedem Kite-Spot der Welt mit sicherem Gefühl fahren kannst.
Im Laufe der Jahre wurde unser Trainingsprogramm für unabhängige Kiter, die sich sicher weiterentwickeln wollen, um ein Coach-Programm in allen Disziplinen erweitert, einschließlich der neuesten - Hydrofoil und Wingfoil.
Um unsere Aufgabe zu erfüllen, Sicherheit mit Wissen für alle zu verbreiten, wurden unsere Trainingskurse in 5 Sprachen übersetzt und ein eLearning-Bereich ist in unserer App verfügbar.
Die IKO ist heute die größte Kitesurfing-Organisation der Welt. Wie kam es dazu?
Foto: IKO Mitgründer Frédéric Bené mit IKO Instructoren, ilha do Guajiru, Brasilien, 2016
Dieser Traum wurde wahr und ich bin so stolz auf die IKO Instructoren, Trainer und Schulen, die dazu beigetragen haben, dass bis heute über 600.000 Schüler zertifiziert wurden. Hinter der Organisation stehen engagierte Profis, die täglich Kurse geben, unterrichten und ihre Leidenschaft teilen, damit neue Menschen mit dem Kitesurfen beginnen. Indem wir den Profis die richtigen Schulungen, Tools und Dienstleistungen zur Verfügung stellen, schaffen wir gemeinsam das Zusammenspiel, das die größte Kitesurfing-Organisation aufgebaut hat.
Unser Erfolgsrezept ist, dass wir mit der Community in Verbindung geblieben sind, ihnen von Anfang an zugehört haben und ihnen helfen, sich weiterzuentwickeln und eine höhere Zertifizierungsstufe zu erreichen.
Der progressive Ausbildungsweg der IKO ist international und die umfassendste Ausbildung im Kitesurfen. Es ist logisch, dass er die meisten Kiter anlockt.
Wie geht es weiter mit der IKO und dem Sport?
Foto: Das IKO-Büroteam, Cabarete, Dominikanische Republik, 2021
Die Zukunft ist vielversprechend. Der Sport entwickelt sich mit den neuen Disziplinen wie Hydrofoil und Wingfoil weiter und die unabhängigen Kiter erkunden immer mehr neue Disziplinen und Ziele. IKO möchte diese Entwicklung in allen Aspekten unterstützen.
Für die Anfänger bereiten wir einen kompletten Online-Kurs vor, damit sie Zeit sparen und ihre Fortschritte wie nie zuvor während ihres praktischen Kurses mit ihrem qualifizierten Instructor steigern können. Der Kurs ist in drei interaktive Videos unterteilt, die den ersten Anfängerstufen entsprechen. Der Schüler sieht zu und lernt Schritt für Schritt alles, was er wissen muss, mit einem virtuellen Instructor, der die Techniken erklärt und die Demo durchführt. Ein intelligenter Weg, um schnell zu lernen, überall und zu jeder Zeit.
Hydrofoil- und Wingfoil-Disziplinen sind populär geworden und wir haben einige der ersten Online-Inhalte veröffentlicht, und weitere werden folgen. Wir haben auch das Coach Programm aktualisiert, so dass Kiter Unterricht in diesen Disziplinen bei einem zertifizierten IKO Coach buchen können. Alle IKO Instructor können IKO Coach Level 1 werden und jede Evolution Kursdisziplin unterrichten - Freeride, Freestyle, Wave Riding, Hydrofoil und Wingfoil. Im Jahr 2022 werden diese Evolution Kurse von mehr zertifizierten Coaches an unterschiedlichen Orten angeboten.
Kiter genießen auch neue Reiseziele und Erfahrungen, egal in welcher Disziplin.
Für unabhängige Kiter, die gerne an Downwindern, Kite-Trips oder Bootstouren teilnehmen möchten, richten wir IKO Adventures ein, wo qualifizierte Coaches von der IKO anerkannte Trips durchführen.
Unser Wunsch ist es, das Kite-Erlebnis zu bereichern, indem wir alle Arten von Kite-Paketen weltweit anbieten, so dass Kiter jeden Levels bei einem qualifizierten IKO Coach oder Instructor buchen können.
Und um die Reise noch angenehmer zu gestalten, wird die App um Informationen zu Kite-Spots und Reisezielen auf einen Blick erweitert.